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🐕 Leptospirose beim Hund❗️

Leptospirose beim Hund – Was ist das?

Die Leptospirose ist eine Infektionskrankheit, die durch Bakterien verursacht wird und in unseren Breitengraden in den letzten Jahren wieder häufiger diagnostiziert wurde. Grundsätzlich kommt diese Krankheit weltweit vor. Die am meisten betroffenen Tiere sind allerdings keine Hunde, sondern Mäuse, Ratten und Hamster. Allerdings sind diese Nagetiere die Hauptverantwortlichen, die die Leptospiren verbreiten – und das, obwohl sie oft selber nicht erkranken.
Leptospirose ist bei uns in Deutschland meldepflichtig, da die Krankheit auch als Zoonose bezeichnet wird. Bei einer Zoonose handelt es sich um eine Krankheit, die von Tieren auf den Menschen übertragen werden kann und auch umgekehrt. Daher ist es so wichtig, dass die Leptospirose so früh wie möglich bei Mensch oder Tier diagnostiziert und behandelt wird.

Leptospirose beim Hund – Häufiges Vorkommen und Verbreitung

Leptospirose kommt überall auf der Welt vor, allerdings schwerpunktmäßig dort, wo die hygienischen Verhältnisse zu wünschen übrig lassen. Vor allem in den Regionen, wo Menschen und Tiere auf engem Raum zusammenleben müssen, verbreiten sich die Leptospiren sehr schnell aus. Wild lebende Nagetiere sind am häufigsten kontaminiert und scheiden die Bakterien über den Urin aus. Die Erreger können in warmer Umgebungstemperatur leider lange überleben. Menschen und Tiere – neben Hunden auch Rinder und Schweine – infizieren sich mit den Leptospiren durch Körperkontakt.

Leptospirose beim Hund – Richtig und schnell erkennen

Da immer mehr Hunde aus dem Ausland zu uns importiert werden, sollte bei einem kranken Hund mit breit gefächerten Symptomen auch immer an die Krankheit Leptospirose gedacht werden. Oftmals wird der Hund beim Tierarzt mit Beschwerden vorgestellt, die auf viele Krankheiten zutreffen können :

  • Fieber
  • Erbrechen
  • Durchfall
  • blutiger Urin
  • Appetitmangel
  • allgemeine Mattigkeit

Der Tierarzt sollte auf jeden Fall ein Blutbild erstellen lassen, um der Ursache auf den Grund zu gehen. Liegen die Ergebnisse vor, ist bei einem mit Leptospirose erkrankten Hund sehr auffällig, dass die Leberwerte und auch die Nierenwerte gleichzeitig sehr schlecht sind. Bei den meisten anderen Infekten ist jeweils immer nur ein Wert außerhalb der Norm.
Kommt weiterhin bei dem tierischen Patienten noch eine Auffälligkeit im Bereich der Lunge hinzu – wie beispielsweise blutiger Auswurf beim Husten – ist die Diagnose Leptospirose sehr wahrscheinlich richtig.

Leptospirose beim Hund – Ursache

Wie schon erwähnt, sind die Hauptüberträger der Leptospiren wild lebende Nagetiere wie Ratten und Mäuse. Die Bakterien leben und vermehren sich in den Nagern, ohne diese selbst erkranken zu lassen. Die Nagetiere scheiden daher lebenslang die Bakterien über den Urin aus. Leider überleben die Krankheitserreger auch außerhalb der Wirtstiere sehr lange, vor allem wenn die Umgebung warm und feucht ist.
Hunde können sich daher sehr leicht mit den Leptospiren infizieren, wenn sie beispielsweise entweder eine Maus fangen und fressen oder aus einer Wasserpfütze trinken, die zuvor mit dem Urin eines infizierten Nagers verseucht wurde.
Natürlich kann sich auch ein Hund bei einem anderen infizierten Hund anstecken. Das geschieht über den direkten Kontakt (beispielsweise ein Hundebiss) bzw. über die Tröpfcheninfektion.

Leptospirose beim Hund – Symptome

Grundsätzlich gibt es bei der Leptospirose auch unterschiedlich schwere Krankheitsverläufe, wie bei jeder Krankheit. Es gibt auch Hunde, die tragen zwar den Erreger in sich, aber erkranken selbst nicht bzw. haben keinerlei Symptome. Das ist insofern gefährlich, als diese Hunde trotzdem andere Hunde mit den Bakterien infizieren können, die wiederum aber schwer erkranken können.
Die ersten Symptome der Leptospirose ähneln denen einer harmlosen Infektion. Das ist auch der Grund, warum diese Krankheit bei Hunden manchmal nicht sofort erkannt wird. Im fortgeschrittenen Stadium erleidet der Vierbeiner ein akutes Nieren- und Leber-Versagen. Haben die Bakterien auch die Lunge angegriffen, kommen Atemprobleme und blutiger Husten hinzu. Das liegt darin begründet, dass die Bakterien sich im Körper des Hundes überall schnell ausbreiten und sämtliche Organe befallen.
Der Hund mit diesen Symptomen zeigt ein schweres Krankheitsbild und ist oft nicht mehr in der Lage, sich fortzubewegen.

Leptospirose beim Hund – Krankheitsverlauf

Leider gibt es bei der Leptospirose kein einheitliches Krankheitsbild. Es kommt auch immer auf das Immunsystem des Hundes an, wie er mit den eingedrungenen Bakterien fertig wird. Ist der Hund in einer guten körperlichen Verfassung, wird er eventuell mit den Leptospiren selber fertig und zeigt nur harmlose grippeähnliche Symptome.
Kann sich der Hund allerdings selber gegen die Erreger nicht wären, befallen die Bakterien schnell alle lebenswichtigen Organe des Hundes. Das sind in erster Linie die Niere und die Leber und auch die Lunge. Wird die Leptospirose nicht schnell erkannt und behandelt, bereiten sich die Bakterien immer weiter aus und die Krankheit führt infolge mehrerer Organversagen schnell zum Tod.

Leptospirose beim Hund -Inkubationszeit

Da im Nachhinein sehr schwer festgestellt werden kann, in welcher Situation sich der Hund mit den Bakterien angesteckt hat, ist es schwer, eine allgemeingültige Inkubationszeit bei der Leptospirose zu nennen. Auch namhafte Experten sprechen daher von einer Spannweite von 2-30 Tagen. In der Regel kannst du aber davon ausgehen, dass eine Inkubationszeit von 7-14 Tagen (also der goldene Mittelweg) ungefähr den Tatsachen entspricht.
Wenn du aber gesichert davon ausgehen kannst, dass sich dein Hund bei einem nachweislich infizierten Hund angesteckt haben könnte, solltest du keine Zeit verlieren und sofort einen Tierarzt konsultieren. Dort solltest du dann deinen Verdacht auch mitteilen, sodass der Tierarzt sofort gezielte Maßnahmen ergreifen kann.

Gibt es eine chronische Leptospirose beim Hund?

Bei der Leptospirose handelt es sich um einen krankmachenden Bakterienstamm, der wiederum bis zu 200 Unterstämme aufweist. Von diesen Bakterien gibt es welche, die sehr aggressiv sind und einige, die bei einer Ansiedlung keine schweren Symptome der Krankheit auslösen. Gerade die letzteren Bakterien, die zwar den Hund befallen haben, aber keine spezifischen Symptome zeigen, werden als Auslöser für die chronische Leptospirose gesehen. Der Hund ist also dauerhaft infiziert, zeigt aber keine spezifischen Symptome und wird deswegen auch nicht behandelt. In diesen Fällen ist der Hund also chronisch an Leptospirose erkrankt.
Im Übrigen ist diese Variation die gefährlichere für andere Menschen und Tiere. Auch wenn der infizierte Hund keine Symptome zeigt, gibt er aber dauerhaft über den Urin die Erreger an die Umwelt ab.

Leptospirose beim Hund – Meldepflichtig?

Ja, der Nachweis der Erkrankung Leptospirose ist meldepflichtig. Das gilt im Übrigen für Menschen und Tiere. Der Allgemeinmediziner oder der Tierarzt sind verpflichtet, jeden Ausbruch dieser Erkrankung zu melden – und zwar 24 Stunden nach dem Erlangen der Erkenntnis.
Bei Personen werden diese sogar namentlich beim Gesundheitsamt gemeldet.

Leptospirose beim Hund – Diagnose

Die Diagnose der Krankheit Leptospirose stellt ausschließlich der Tierarzt. Dafür wird er dich als Hundehalter auch zur gesamten Vorgeschichte deines Hundes befragen. Interessant ist in diesem Fall natürlich auch die Herkunft des Hundes. Kommt er aus dem Ausland oder aus einem Tierheim, ist der Befall mit Leptospiren wahrscheinlicher, als wenn der Hund ausschließlich im familiären Umfeld gehalten wurde.
Anhand eines großen Blutbildes wird der Tierarzt schnell erkennen, welche Organe nicht gesund sind. Sind mehrere Organe wie Leber, Niere, Lunge gleichzeitig betroffen, sollte die Leptospirose in Betracht gezogen werden. Gleichzeitig können durch eine Blutprobe Antikörper festgestellt werden.
Ist der Verdacht auf diese Krankheit bereits gegeben, kann mithilfe einer Urinuntersuchung der Erreger direkt nachgewiesen werden.

Leptospirose beim Hund – Behandlung

Da es sich bei den Leptospiren Bakterien handelt, ist die erste Wahl bei der Behandlung der Einsatz eines geeigneten Antibiotikums. Eventuell sollte zusätzlich auch noch Penicillin verabreicht werden, um möglichst alle Stämme der Bakterien zu vernichten. Daraus ist ersichtlich, wie wichtig es ist, die Krankheit frühzeitig zu erkennen.
Grundsätzlich solltest du bedenken, dass ein Antibiotikum zwar die Bakterien eingedämmt, diese aber schon Schäden am Hund eingeleitet haben können. Sind die Erreger nicht mehr vorhanden, müssen die betroffenen und geschädigten Organe behandelt werden. Das kann sich mitunter etwas hinziehen, da es davon abhängt, wie fortgeschritten die Krankheit war, als sie erkannt wurde.

Leptospirose beim Hund – Kosten einer Behandlung

Abgesehen von der Diagnosefindung, die ja auch Geld kostet, sind die Kosten bei der Behandlung von Leptospirose im Vergleich zu anderen Krankheiten, nicht ganz so hoch. Als erstes beschränkt sich die Behandlung auf die Gabe von einem Antibiotikum. Da ein spezielles Antibiotikum gegeben werden sollte, kann es etwas teurer sein, als ein herkömmliches Mittel. Beachte aber, dass das Antibiotikum sehr lange gegeben werden sollte – im Schnitt ca. 14 Tage. Nur so kann sichergestellt werden, dass alle Bakterien vernichtet werden.
Die weiteren Kosten hängen davon ab, welche Organe beschädigt wurden. Aber in der Regel werden keine teuren Operationen benötigt, sondern ausschließlich Medikamente eingesetzt.

Leptospirose beim Hund – Heilungschancen?

Wird die Krankheit frühzeitig erkannt, sind die Heilungschancen für deinen Hund gut. Je eher die Bakterien ausgerottet werden, desto weniger werden die inneren Organe angegriffen und der Hund kann sich von der Krankheit wieder erholen. Trotzdem sprechen die Mediziner allgemein leider nur von einer 50 % Chance, die der Hund zum Überleben hat. Viel zu oft droht ein multiples Organversagen.
Leider ist die Heilungschancen bei jungen Hunden noch viel geringer. Gerade Welpen in schlechter Haltung oder bei Vermehrern im Ausland kommt das Immunsystem nicht gegen die Bakterien an. Die Sterblichkeitsrate liegt hier fast bei 80 %.

Leptospirose beim Hund – Übertragbar auf den Mensch?

Leider gehört die Krankheit Leptospirose zu den Zoonosen. Das bedeutet erst einmal, dass sowohl Menschen als auch Tiere an den gleichen Erregern erkranken können. Es gibt also die Leptospirose bei Hunden und bei Menschen gleichermaßen. Grundsätzlich ist es also möglich, dass sich der Mensch beim Hund ansteckt und auch umgekehrt sich der Hund beim Menschen anstecken könnte.
Sollte sich dein Hund also infiziert haben, musst du aber nicht sofort in Panik ausbrechen. Bei einer normalen Hygiene zwischen dir und deinem Hund sollte es nicht zwangsläufig passieren. Du solltest natürlich immer daran denken, dass die Erreger aus dem Urin ausgeschieden werden. Wenn du also eine Urinpfütze beseitigen musst, solltest du auf jeden Fall Handschuhe dabei tragen und dir anschließend die Hände waschen. Natürlich darf dich dein infizierter Hund auch auf keinen Fall beißen.
Große Vorsicht walten lassen solltest du allerdings bei Kindern und Menschen mit einem schwachen Immunsystem.

Leptospirose beim Hund – Impfung sinnvoll?

Wenn du ganz sicher gehen willst, dass dein Hund diese Krankheit nicht bekommt oder dein Hund mit vielen Hunden Kontakt hat, bei denen eine Infektion nicht ausgeschlossen werden kann, ist eine Impfung natürlich sinnvoll. Allerdings solltest du wissen, dass eine Impfung gegen Leptospirose nur gegen die vier größten Bakterienstämme der Leptospiren möglich ist. Damit ist zwar sichergestellt, dass dein Hund bei einer Infektion mit dieser Krankheit keine schweren Symptome bekommt. Aber ganz ausschließen kannst du den Befall dieser Krankheit auch mit einer Impfung nicht. Aber die Überlebenschance ist selbst bei einer Infektion sehr groß.

Leptospirose beim Hund – Kosten für eine Impfung

Eine Impfung allein gegen Leptospirose ist nicht möglich. Du kannst deinen Hund nur mit einer Impfkombination schützen. Bei einer Sechsfachimpfung wird die Leptospirose allerdings neben Staupe, Parvovirose, HCC, Tollwut und Zwingerhusten mit abgedeckt.
Die Kosten für diese Sechsfachimpfung betragen ungefähr 60 €.

Leptospirose beim Hund – Nebenwirkungen der Impfung

Grundsätzlich darfst du beim Thema Impfen nicht vergessen, dass der künstliche Erreger dieser Krankheit in deinen Hund injiziert wird. Das wird nicht immer spurlos an ihm vorübergehen. Die Nebenwirkungen können also die der eigentlichen Krankheit entsprechen. Dein Hund könnte also leichtes Fieber, allgemeine Mattigkeit und vermehrten Urin/Kotabsatz als Nebenwirkung anzeigen. Nach ein paar Tagen sollten die Symptome aber verschwinden.

Ist Leptospirose beim Hund tödlich?

Es kommt darauf an, wann die Krankheit erkannt wird. Im frühen Stadium ist sie recht gut heilbar. Wird die Krankheit allerdings nicht erkannt, führt sie recht häufig zum Tod durch multiples Organversagen.

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