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Dein Hund will nicht mehr Gassi gehen – Was kannst Du tun?

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Dass ein Hund nicht Gassi gehen will, kommt häufiger vor, als viele Hundebesitzer denken. Hierbei kann es sich um Hunde handeln, die nur in bestimmten Situationen nicht rausgehen möchten, wie zum Beispiel, wenn es regnet oder wenn es dunkel ist. Es kann sich aber auch um einen Welpen handeln, der von Beginn an nicht Gassi gehen möchte oder um einen adulten Hund, der plötzlich nicht mehr spazieren gehen will. Hierfür gibt es verschiedenste Gründe und Lösungen. Wir erklären, warum Dein Hund vielleicht nicht mehr nach draußen möchte und was Du dagegen machen kannst.

Dein Hund möchte in bestimmten Situationen nicht spazieren gehen

Bezogen auf die Wetterverhältnisse gibt es Hunde, die bei Hitze oder Kälte und Nässe nicht gerne rausgehen. Oder Hunde die die Dunkelheit meiden. Doch woran liegt das und was kannst Du tun?

Hitze

Viele Hunde kämpfen mit warmen Temperaturen, da Hunde nicht schwitzen, sondern sich über das Hecheln abkühlen. Daher ist es eher ein Schutzmechanismus, wenn Dein Hund bei warmen Temperaturen keine Lust auf einen langen Spaziergang hat. Du solltest deshalb bei Hitze mit Deinem Hund lieber mehrere kurze Spaziergänge machen oder die Spaziergänge am frühen Morgen oder späten Abend halten, wenn die Temperaturen gesunken sind. Zudem können Pausen eingelegt werden und es empfiehlt sich für den Hund Wasser einzupacken.

Kälte und Nässe

Den meisten Hunden machen die kalten und nassen Jahreszeiten keine Probleme, da sie durch ihr Fell und die nötige Bewegung gewärmt werden. Vor allem Hunde mit einem dicken Fell und einer dichten Unterwolle genießen einen Spaziergang bei kaltem Wetter. Jedoch alte oder kranke Hunde, die sich nicht gut bewegen können, so wie Hunde mit dünnem Fell, bei denen der Regen nicht durch die Unterwolle abgefangen wird, sondern direkt mit der Haut in Berührung kommt, vertragen nasse und kalte Spaziergänge nicht so gut. Auch Hunde mit kurzen Beinen, bei denen der Bauch schnell in Berührung mit der Nässe kommt, frieren häufig. Bei all diesen Problemen hilft es meist, wenn man seiner Fellnase für den Spaziergang einen wärmenden und wasserabweisenden Mantel anzieht.

Abends und nachts

Des Weiteren gibt es Hunde die morgens oder abends nicht spazieren gehen möchten, wenn es dunkel ist. Dies kann daran liegen, dass auch der Hund in der Dunkelheit schlechter sieht und deshalb Situationen nicht so gut einschätzen kann, wie tagsüber im hellen, dies schüchtert ihn ein. Um Deinem Hund beim Gassi gehen im Dunkeln mehr Sicherheit zu bieten, gibt es mehrere Möglichkeiten. Zum einen kannst Du eine Taschenlampe zum Spaziergang mitnehmen, um die Schwäche der Augen auszugleichen und Euch beiden den Weg zu erhellen. Zum anderen empfiehlt es sich den Hund im Dunkeln angeleint zu lassen, da ihm die Leine und die daraus resultierende Verbindung zu Dir ein Gefühl der Sicherheit bietet.

Ein weiterer Tipp von uns: Auch wenn es gut gemeint ist, sprich Deinem Hund in Angstsituationen nicht gut zu. Hunde sehen dies als Zuspruch und somit als Bestärkung ihrer Ängste. Ignoriere das ängstliche Verhalten Deines Hundes und strahle selbst Mut und Stärke aus. So fühlt sich Dein Hund sicher und weiß, dass Du alles im Griff hast.

Dein Welpe möchte das Zuhause nicht verlassen

Es kommt ziemlich häufig vor, dass Welpen nicht rausgehen möchten und den Anschein erwecken, dass sie kein Interesse am Spazieren gehen haben.

Der Grund dafür, ist der Instinkt des Welpens. In der freien Wildbahn bleiben Welpen in den ersten drei bis vier Monaten zusammen mit einem erwachsenen Hund in der Wurfhöhle. Vorher verlassen sie ihre sichere Umgebung nicht. Diesen Urinstinkt hat unser Haushund weiterhin in sich. Der Welpe weiß, dass es Zuhause sicher ist und sieht somit keine Veranlassung das Zuhause zu verlassen und sich in „Gefahr“ zu begeben.

Um die Sozialisierung Deines Hundes nicht zu gefährden, solltest Du diesem Instinkt nicht nachgeben und mit dem Welpen zuhause bleiben. Stattdessen trag Deinen kleinen Vierbeiner die ersten Wochen beim Spaziergang ein paar hundert Meter von Zuhause weg und setz ihn dann wieder ab. Viele Welpen verlieren so ihre Überwindung und gehen dann gerne Gassi.

Wenn Dein Welpe jedoch nach dem Absetzen wieder nach Hause laufen möchte, bleib einfach stehen und ignoriert dieses Verhalten – angeleint kann er Dir ja nicht davonlaufen. Hab Geduld irgendwann wird er auf Dich zukommen und Schritte in die richtige Richtung machen. Dieses Verhalten belohnst Du mit lieben Worten und wenn Du möchtest auch mit Leckerlis.

Dein Adulter Hund möchte plötzlich nicht mehr Spazieren gehen

Auch bei erwachsenen Hunden, die früher gerne spazieren gegangen sind, kann es dazu kommen, dass diese nicht mehr nach draußen möchten.

Zu allererst solltest Du Deinen Hund beim Tierarzt untersuchen lassen, im Alter können sich beim Hund Beschwerden einstellen, welche beim Spazieren gehen schmerzen. So zum Beispiel bei der Hüftgelenksdysplasie (HD).

Eine weitere Möglichkeit, warum Dein Hund plötzlich nicht mehr vor die Türe gehen möchte, könnte ein Schlüsselerlebnis sein. Wenn Dein Hund also beim Spaziergang schlechte Erfahrungen gemacht hat – diese sind nicht immer für Menschen erkenntlich – dann muss er neues Vertrauen zur Umgebung außerhalb von Zuhause aufbauen.

Hierbei raten wir Dir, Deinem Hund gegenüber Stärke zu beweisen. Lass den Hund nicht spüren, dass Du Sorge hast, dass er wieder nicht mit Dir rausgeht, denn er merkt Deine Unsicherheit und greift diese auf. Geh selbstbewusst und bestimmt mit Deinem Hund aus der Türe, bleibt Dein Hund stehen, nimm ihn OHNE GEWALT aber mit voller Entschlossenheit mit. Der Hund muss spüren, dass es keinen Grund gibt, nicht weiterzugehen und dass draußen keine Gefahr besteht. Um Deinen Hund bestmöglich führen zu können, empfehlen wir Dir Deinem Hund ein Geschirr anzuziehen, so kannst Du den Hund besser kontrollieren.

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